Trennung verarbeiten: 9 Tipps für bestes Verhalten danach

Eine Trennung zu verarbeiten ist nicht leicht und bringt einige Phasen zum Vorschein, die im Laufe der Zeit überwunden werden müssen. Dabei ist die Unterstützung von Freunden und Familie umso wichtiger. Hilft auch das nicht oder möchte eine betroffene Person diese Hilfe nicht, kann oft auch die Psychologie, z.B. in Form einer Therapie, jemanden darin unterstützen, eine Trennung zu verarbeiten. Steckst auch du in so einer Situation? Wir zeigen dir die wichtigsten Gründe für eine Trennung, 7 Trauerphasen sowie 9 Tipps für bestes Verhalten nach einer Trennung. Auch häufige Fehler nach einer Trennung sowie die Unterschiede zwischen Männern und Frauen erfährst du hier.

Die zwei Seiten der Trennung

  1. Der Verlassene: Für die Person, die vom Partner verlassen wurde, fühlt sich die Trennung häufig noch schlimmer an. Man weißt nicht, wie es weitergehen soll und versteht die Welt nicht mehr. Außerdem bleibt immer die Frage, wie und warum es dazu gekommen ist. Man hat Angst vor der Zukunft und ist wie gelähmt.
  2. Der Schlussmacher: Die Trennung als Schlussmacher verarbeiten ist ebenfalls nicht leicht. Zwar ging von dieser Seite die Trennung aus, weshalb die Person weniger überrascht sein dürfte. Zudem war die Entscheidung sicher sehr bewusst und lange überlebt. Doch der Verlust wird diese Person sicher genauso schwer treffen und Konsequenzen mit sich ziehen, die sich auf die Psyche auswirken können.

Häufige Gründe für eine Trennung

Eigentlich lief bei euch alles so gut, ihr seid gerade erst in eure neue Wohnung gezogen und hattet nur selten Streit? Doch plötzlich zieht einer von beiden den Schlussstrich und nichts ist mehr wie vorher. Aber was sind eigentlich die häufigsten Gründe einer Trennung? Das wollte auch die Partnerbörse ElitePartner herausfinden und hat seine Mitglieder befragt, wann sie sich von ihren Partnern trennen würden. Wir haben die häufigsten Gründe aus der ElitePartner-Studie 2017 für dich zusammengefasst:

  1. Eine längere Affäre (77%)
  2. Zu wenig Freiraum (66%)
  3. Partner vernachlässigt Äußeres/Körperhygiene (60%)
  4. Eifersucht (53%)
  5. Ein Seitensprung (50%)
  6. Weniger Zärtlichkeiten (47%)
  7. Kaum Gesprächsthemen, schlechte Kommunikation (46%)
  8. Unterschiedlicher Umgang mit Geld (23%)
  9. Länger andauernde Sexflaute (22%)
  10. Zu wenig Zeit füreinander (20%)

Die 7 wichtigsten Trauerphasen

Fast jeder Mensch macht nach einer Trennung Phasen durch, die mit vielen verschiedenen Emotionen verbunden sind. Wut, Angst und Verzweiflung werden dich sicher in den ersten Wochen begleiten, doch es wird mit der Zeit auch wieder besser. Auf diese 7 Phasen solltest du dich jedoch gefasst machen, wenn du eine Trennung verarbeiten musst.

1. Schock

Diese Emotion ist wohl selbst erklärend. Wenn eure Trennung keine gemeinsame Entscheidung war, dann ist sie für die oder den Betroffene/n meist erst einmal ein großer Schock. In dem Moment bist du nicht einmal dazu in der Lage, andere Emotionen zu fühlen, weil du wie in einer Schockstarre bist. Oftmals verschlägt es dir den Appetit, du frierst und fühlst dich im Allgemeinen kraftlos.

2. Verleugnung

Im zweiten Schritt wirst du erst einmal alles abstreiten und die Trennung an sich gar nicht akzeptieren. Dafür wirst du versuchen, weiterhin Kontakt mit deinem/r Ex aufzunehmen und insgeheim hoffen, dass aus euch noch einmal was wird. Darum wirst du vielleicht auch deinen Freunden und deiner Familie nichts davon erzählen, da du insgeheim immer noch an ein Comeback glaubst.

3. Wut

Diese Trauerphase kennt vermutlich jeder: Wut. In diesem Abschnitt des Trauerns wirst du alles an deinem/r Ex schlecht reden, nur an seine/ihre negativen Seiten denken und alles an ihm/ihr hassen. Außerdem wirst du dich fragen, wieso ihr überhaupt zusammen gekommen seid. Diese Phase wie jede andere auszuleben, ist wichtig, doch du solltest vermeiden, Racheaktionen zu planen oder deinem/deiner Ex Hassnachrichten zu hinterlassen, die du später bereust.

4. Verhandeln

Die nächste Phase ähnelt der zweiten Phase: Du hoffst insgeheim noch immer, dass ihr wieder zusammenkommt und versuchst mit ihm/ihr zu verhandeln. Doch Versprechungen, dass alles besser wird und du dich ändern willst, machen meist alles nur noch schlimmer und bringen dich, wenn es nicht funktioniert hat, in die vierte fünfte Trauerphase.

5. Depression

Die fünfte Phase trifft einen ziemlich hart: An diesem Punkt siehst du langsam ein, dass es vorbei ist und fühlst dich traurig, antriebslos und unmotiviert. Oft glauben die Menschen in dieser Phase auch, sich nie wieder verlieben zu können. Diese Phase zu durchleben ist völlig in Ordnung und sogar wichtig zur Trauerbewältigung, solange du nicht in der Depression versinkst. Achte darauf, weiterhin ab und zu aus dem Haus zu gehen und dir von Freunden und Familie helfen zu lassen.

6. Akzeptanz

Diese Trauerphase ist erleichternd und ernüchternd zugleich, denn zum einen siehst du endlich einen Sinn in der Trennung, zum anderen herrscht noch immer diese große Leere in dir. Um nach vorne zu schauen, kannst du versuchen, die Trauergefühle zu verdrängen. Da du jetzt auch nicht mehr in Trauer oder Wut verfällst, wenn du deine/n Ex siehst, ist sogar eine Freundschaft zwischen euch möglich.

7. Neuorientierung

Die letzte Phase steht ganz im Sinne der Neuorientierung. Sobald du die Trennung überwunden hast und sie der Vergangenheit zuschreiben kannst, bekommst du vielleicht Lust, dich neu zu entdecken und neue Möglichkeiten auszuprobieren. Oft finden sich dabei auch Dinge, die man während der Beziehung nicht gemacht hat, weil es einem unangenehm war oder weil man seine/n Partner:in nicht verletzen wollte. Jetzt ist die Zeit dafür – sei offen für neue Begegnungen oder einfach für mehr Zeit mit dir selbst.

Bestes Verhalten nach Trennung: 9 Tipps, um eine Trennung zu verarbeiten

Hast du die wichtigsten Trauerphasen schon durchlebt oder bist gerade dabei? Eine Trennung zu verarbeiten ist oft nicht leicht. Damit du nach der Trennung nicht die Spur verlierst, zeigen wir dir 9 Tipps für bestes Verhalten nach der Trennung.

  1. Freunden und Familien anvertrauen: Ablenkung hilft dir dabei, die Trennung zu akzeptieren und verhindert Flashbacks. Wenn du nämlich deiner Familie und deinen Freunden von der Trennung erzählt hast, dann ist die Hemmschwelle höher, falls du das Verlangen verspürst, wieder zum/r Ex zurückzugehen.
  2. Lass deinen Gefühlen freie Bahn: Du fühlst dich traurig? Dann weine ruhig und schau dir einen traurigen Film an, wenn du das Verlangen zum Weinen verspürst. Bist du wütend? Dann schrei und lass alles raus! Um darüber hinwegzukommen, ist es wichtig, deinen Gefühlen freie Bahn zu lassen.
  3. Perspektivwechsel: Du solltest aufhören, die Trennung nur negativ zu sehen und anfangen, sie aus einer anderen Perspektive zu betrachten. Was kannst du zum Beispiel jetzt machen, was vorher nicht ging? Welche Sachen musst du jetzt nicht mehr einstecken? Entdecke einen Sinn in der Trennung.
  4. Liebe dich selbst: Selbstliebe ist hier ein wichtiges Stichwort. Du solltest lernen, allein zu sein und wieder deine Interessen zu verfolgen. Achte einfach mal nur auf dich selbst und schätze deinen eigenen Wert: Du bist die Nummer eins!
  5. Zeitvertreib: Um nicht zu viel zu grübeln, solltest du die Zeit, die du sonst mit deinem/r Ex verbracht hast, anders investieren, z.B. in ein neues Hobby oder auch in ein Ehrenamt. So gibst du der Trennung gleichzeitig einen noch größeren Sinn und denkst außerdem in der Zeit nicht so viel nach.
  6. Trenne dich von Erinnerungen: Hängen zuhause noch Fotos oder liegt ein Kleidungsstück noch bei dir? Um Flashbacks zu vermeiden, solltest du einmal ausmisten und alte Bilder aus dem Sichtfeld räumen. Sonst wirst du zu jeder Gelegenheit wieder an deine/n Ex erinnert, wodurch die Gefahr besteht, zu viel in Erinnerungen zu schwelgen und nicht loslassen zu können.
  7. Sei offen für Neues: Wenn du bereit dafür bist, dann gehe ruhig wieder auf die Jagd: Flirte, hab Spaß und genieße es, Single zu sein. Solange du dich wohl damit fühlst, ist das völlig in Ordnung. Du solltest dich nur nicht unter Druck gesetzt fühlen und vor allem nichts tun, nur um deine/n Ex eifersüchtig zu machen. Single-Events Empfehlungen: Socialmatch und SpeedDating XXL
  8. Schaffe Freiheit: Eine Aussprache mit dem/der Ex kann helfen, ist aber mit Vorsicht zu genießen. Wenn ihr nämlich beide offen eure Gefühle erläutert und über die Trennung sprecht, kann das sehr schmerzhaft sein. Auf der anderen Seite kann es aber auch Freiheit schaffen und du kannst Ballast loswerden. Oft bringt das mehr, als mit deinen Freunden immer wieder über den/die Ex zu lästern
  9. Schreib es auf: Ob Gefühle oder einfach nur ein paar Gedanken, bei der Trauerbewältigung kann es sich positiv auswirken, alles aufschreiben, was dir in den Sinn kommt. Das kann dir nicht nur dabei helfen, deine Gedanken zu sortieren, sondern auch verhindern, deinem/r Ex Nachrichten zu schreiben, die du später bereust.

Trennung verarbeiten: Die Unterschiede zwischen Frauen und Männern 

Frauen

Stimmt es wirklich, dass Frauen viel mehr unter einer Trennung leiden? Das zeigt zumindest eine Studie der Birmingham University: Demnach sollen Frauen viel intensiver unter körperlichen und emotionalen Schmerzen einer Trennung leiden, seien danach jedoch auch gestärkter. Dabei fällt vor allem auf, dass Frauen aktiv mit Freunden und Familie über die Trennung reden, was sich als große Stütze bemerkbar macht. Außerdem lassen sie ihren Gefühlen freien Lauf und weinen, weil es ihnen danach besser geht. Zwar leiden sie während der Trennung auch intensiver, doch überstehen sie sie dafür auch besser und schneller. Zudem verarbeiten sie erst das Ende einer Beziehung endgültig, bevor sie sich auf eine neue einlassen. Generell neigen Frauen dazu, die Trennung als persönliche Niederlage zu sehen und sich selbst die Schuld daran zu geben. Sie suchen die Fehler eher bei sich selbst.

Männer

Die Phasen der Trennung bei Männern sehen oft anders aus, denn im Gegensatz zu Frauen tun sie oft so, als wäre überhaupt nichts passiert. Statt die Trennung emotional zu verarbeiten, lenken sie sich meist mit Arbeit, Sport oder Partys ab. Zeit zum Nachdenken nehmen sie sich nicht, vor allem denken sie weniger über Konflikte oder mögliche gemachte Fehler nach. Außerdem suchen sich Männer oftmals schneller eine neue Partnerin und folgen dabei dem gleichen Schema wie bei der letzten Beziehung, während Frauen in einer neuen Beziehung oft alles anders angehen wollen.

Trennung überwinden mit Kindern

Bei einer Trennung müssen Eltern nicht nur ihre eigenen Gefühle in den Griff kriegen, sondern auch dafür sorgen, dass die Kinder mit der Trennung umgehen können. Für ein Kind kann eine Trennung der Eltern nämlich oft genauso schmerzhaft sein, manchmal denken sie sogar, dass sie Schuld daran sind und fühlen sich verlassen und einsam. Auch wird das Leben des Kindes auf den Kopf gestellt, wenn die Eltern sich oft streiten und vielleicht sogar einer auszieht. Du musst auch eine Trennung überwinden mit Kindern? Hier sind einige Tipps für dich, die du dir bewusst machen solltest, um mit deinen Kindern richtig umzugehen:

  • An der Trennung sind nicht die Kinder schuld
  • Die Kinder müssen sich nicht für eine Seite entscheiden und behalten beide Elternteile
  • Rede mit deinen Kindern und sei offen zu ihnen
  • Zeig den Kindern, dass du weiterhin immer für sie da bist
  • Rede nicht schlecht über das andere Elternteil oder versuche, sie auf deine Seite zu ziehen

Trennungsschmerz: Aber wie lange?

Du musst gerade eine Trennung verarbeiten und wunderst dich über die Dauer? Eine konkrete Zahl gibt es dafür leider nicht. Es hängt immer von verschiedenen Faktoren ab: Wie lange ging die Beziehung? Was war der Grund für die Trennung? Hast du die Beziehung beendet oder dein/e Partner:in? Außerdem verarbeitet natürlich jeder Mensch eine Trennung unterschiedlich, weshalb die Frage nach der Dauer, um eine Trennung zu verarbeiten, nicht pauschal beantwortet werden kann.

War es jedoch eine langjährige Beziehung, die dir wirklich viel bedeutet hat, dann wirst du sicher mehrere Monate bis hin zu ein, zwei Jahren brauchen, um darüber hinwegzukommen. Bist du auch nach zwei Jahren noch immer zutiefst traurig und wirst beim Gedanken an deine/n Ex wütend, dann solltest du dir unbedingt professionelle Hilfe bei einem Therapeuten suchen.

Außerdem hängt es natürlich davon ab, wie intensiv eure Beziehung war. Würdest du sagen, dass dein Glück von deinem/r Partner:in abhing und du dein gesamtes Leben auf ihn/sie fokussiert hattest? Dann fällt es dir sicher schwerer, die Trennung zu verarbeiten, als wenn du in eurer Partnerschaft ohnehin schon unabhängiger warst. Generell gesagt musst du die oben genannten Phasen der Trennung durchlaufen und kannst danach hoffentlich sagen, die Trennung überwunden zu haben.

Trennung verarbeiten

Fehler bei der Verarbeitung einer Trennung

Wenn du gerade eine Trennung verarbeitest, ist es ganz normal, dass du auch mal richtig wütend bist. Dabei solltest du jedoch aufpassen, nichts Unüberlegtes zu machen, das du später bereust. Wir haben einige Fehler für dich aufgeschrieben, die du besser vermeiden solltest.

  • Dich online ausheulen und schlecht über deine/n Ex reden
  • Racheaktionen planen
  • Deine/n Ex stalken
  • Tausende Nachrichten an deine/n Ex schicken
  • Deine Gefühle verbergen und hinunterzuschlucken
  • In Selbstmitleid versinken
  • Das Leben komplett auf den Kopf stellen und voreilige Entscheidungen treffen
  • Sich zurückziehen und zum Einzelgänger werden
  • Klammern und immer weiter an ein Comeback glauben

Kontakt mit dem Ex: „Wir können ja Freunde bleiben“ – ja oder nein?

Nach einer Trennung wollen viele weiterhin Kontakt halten, um so noch keinen endgültigen Cut zu setzen und die Chance auf ein Liebescomeback offen zu halten oder aber weil sie ihre Freundschaft nicht aufgeben wollen. Aber wie erfolgreich ist es, eine Trennung zu verarbeiten trotz Kontakt? Oftmals wirkt es sich nämlich negativ aus, weiterhin den Kontakt zu halten, da es so nur noch schwerer ist, zu lernen, auch ohne die Person klarzukommen. Ständig werden alte Wunden wieder aufgerissen und immer wieder neue Hoffnungen geschürt, sodass es oft sehr schwer ist, über die Person hinwegzukommen.

Auf der anderen Seite kann es jedoch auch helfen, die Trennung zu verarbeiten, wenn man darüber spricht und gemeinsam aufbereitet, woran die Beziehung gescheitert ist. Eine offene Aussprache kann beiden dabei helfen, im Guten auseinander zu gehen und somit auch schneller wieder ins normale Leben zurückzukehren. Außerdem kann es so verhindern, dass sich jemand ständig selbst die Schuld an der Trennung gibt.

Höre am besten einfach auf dein Bauchgefühl. Geht es dir besser oder schlechter, wenn ihr euch mal zufällig in der Stadt begegnet? Wenn es Wut in dir auslöst, solltet ihr besser erstmal keinen Kontakt haben. Kannst du die Sache jedoch neutral betrachten, steht dem Kontakt nach einer Trennung erst einmal nichts im Wege.

Musstest du auch schon einmal eine Trennung als Verlassener oder als Schlussmacher verarbeiten? Oder sogar die Trennung einer Affäre alleine verarbeiten oder den Auszug nach einer Trennung? Falls du Erfahrungen mit dem Thema hast, erzähle uns davon gerne in einem Kommentar.


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