Unkonventionell Freundschaften knüpfen Teil 2 – Mit Fremden in der eigenen Wohnung feiern

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Zwei Freundinnen von mir und ich wagen ein Experiment. Um neue Leute kennenzulernen, veranstalteten wir eine Party mit Gästen, die wir nicht kannten. Falls du die Vorgeschichte noch nicht gelesen hast, kannst du es hier nachholen.

Freitagabend, 20 Uhr:
Da steh ich nun, in meiner kleinen Dachgeschosswohnung und hoffe, dass die ersten Partygäste meine Wohnung nicht versehentlich für einen Puff halten. Warum? Die meisten eingeladenen Gäste kennen weder mich, noch die anderen Gäste, noch die Wohnung, die mitten im Rotlichtviertel Nürnbergs liegt. Hinzu kommt, dass ich spontan beschlossen habe, das Thema „Rotlicht“ für die gesamte Feier aufzugreifen, ohne unsere Gäste vorher einzuweihen.

Das ca. 15qm große Zimmer, das durch die vielen Dachschrägen noch kleiner ist, habe ich liebevoll mit rotem Glitzerlametta geschmückt. An der einen Wand prunkt, mit rotem Tape, die Aufschrift: # xxx ROTLICHT TANKEN GRATIS über dem Sofa mit Zebramuster. Stimmungsvolles Licht kommt von den mit roten Tüchern behängten Lampen. Die Krönung ist jedoch der Softporno „Alpenglühn im Dirndlrock“, der mittels Beamer an eine andere Wand des Zimmers projiziert wird. Zusätzliche Leuchtstäbe in der Wohnung machten die Atmosphäre perfekt.

Ich frage mich, wie das ganze Ambiente auf die Gäste wirken muss, da sie mich und die Situation ja schlecht einschätzen können. Ich habe einerseits Angst, dass die Party ein Reinfall wird, weil keiner kommt. Andererseits habe ich die Befürchtung, dass zu viele Leute kommen und die Bude aus allen Nähten platzt. So ist das halt, wenn man eine Privatparty mit lauter Fremden feiert. In den letzten zwei Wochen habe ich beim Weggehen immer wieder Leute angesprochen und sie zu der Feier eingeladen. Außerdem darf jeder 1-2 Leute mitbringen, aber wer tatsächlich auftaucht und ob das nicht Ausmaße von bekannten Facebook-Parties annimmt, wusste ich zu diesem Zeitpunkt nicht.

20.16 Uhr, es klingelt endlich an der Tür und eine Traube erster Partygäste trudelt ein. Im Laufe des Abends versammeln sich etwa 40 Gäste in dem kleinen Partyraum. Ich bin erstaunt und glücklich, dass unser ungewöhnliches Experiment offenbar funktioniert.

Die Stimmung an dem Abend ist super, ich habe genug Essen und Alkohol. Manche der Gäste brachten auch noch etwas mit. Um Mitternacht stand eine weitere Überraschung bereit. Eine Liveband mit Sänger und Kontrabassistin hatte zugesagt, nach ihrem Auftritt in einer Kneipe, auf der Feier aufzutreten. Wie versprochen, stand die Band kurz nach Mitternacht vor der Tür und legte wenige Minute später mitten in meinem Wohnzimmer los. Aber nicht genug, denn nach der Band legt auch noch Hans, der DJ der von mir angesprochen und auf die Feier eingeladen wurde, auf.

Die Feier war ein großer Erfolg, alle unterhielten sich oder tanzten. Von allen Seiten versicherten mir die Gäste, dass sie meine Idee total verrückt, außergewöhnlich und toll fanden. Kurz nach 3 Uhr verabschiedeten sich die Partygäste langsam. Zum Abschluss ließen die letzten Gäste und ich noch gemeinsam chinesische Laternen in den Himmel steigen. Ein schöner Abschluss für diesen aufregenden Abend, finde ich.

Ich sammelte an dem Abend die Kontaktdaten von allen Gästen ein, damit man sich bei anderen Gelegenheiten wieder sieht. Es war ein Risiko die Party bei mir zu veranstalten, aber meine Wohnung steht noch und ich vermisse keine Wertgegenstände. Ganz im Gegenteil, ich glaube, ich haben einiges dazu gewonnen … Freundschaften.

Übrigens, eine schöne Plattform, die verschiedene Veranstaltungen zum Freundschaften knüpfen vorstellt, ist Freunde.one. Auch Socialmatch wird von dort empfohlen!

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